Überzeugend eigentümergeführte Unternehmen sind im Rohstoffbereich eher die Ausnahme. Abgesehen von der gerade übernommenen Lundin Energy gefällt uns keine der Firmen besonders. Zu oft in der Vergangenheit ist Kapital vernichtet worden, durch zu teure Übernahmen, Hedging-Geschäfte, wenn der Ölpreis am niedrigsten ist oder überzogene Investitionen. Wir halten den Rohstoffsektor für attraktiv und möchten trotzdem mehr investieren. Nur wie?
Wir probieren derzeit alles! So kauften wir einige ETFs, z. B. SPDR S&P Oil&Gas Expl&Prod (XOM) mit 0,35 % Gebühren und 1,6 % Dividendenrendite. Während die großen Produzenten im Schnitt derzeit eine Rente von 10 % auf den freien Cash Flow aufweisen, sind es bei den kleineren Produzenten 20 %. Wichtig ist, dass das Geld in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen an die Aktionäre fließt und nicht in spekulative Projekte versenkt wird! Neben Total kauften wir zum Beispiel BAYTEX, Sandridge oder Ovintiv als US-Gasproduzenten. Leider sind Produzenten kein perfekter Schutz vor der Inflation. Da die Rohmarge bei Sandridge oder BAYTEX 70 % beträgt, sind immerhin 30 % der Kosten von der steigenden Inflation betroffen (z.B. Löhne oder Bohrmaterial). Bei Total beträgt die Rohstoffmarge nur 35 %, sodass der Aktienkauf nur begrenzt vor Inflation schützt. Von der Preissteigerung sind auch die Investitionen betroffen, die in der Regel 10 % und mehr vom Umsatz ausmachen.
Royalty Firmen sind deutlich teurer bewertet, dafür sind bereits erworbene Beteiligungen an Ölerlösen nicht von der Inflation betroffen. Die Kosten der Förderung trägt nach dem Initialinvest der Produzent. Noch besser ist die Situation bei Texas Pacific Land Trust, die mit ihren Landrechten fast zu 100 % von der Ölförderung profitieren (die Rohmarge beträgt 97 %). Da die Produktion im Permian Basin derzeit boomt, muss das Unternehmen nicht in neue Rechte investieren, um zu wachsen. Kein Wunder, dass die Gesellschaft mit einem KGV von 44 bewertet ist. Verglichen mit ETF's ist die Dividendenrendite mit 0,7 % aus unserer Sicht aber zu mager.