Mittwoch, 10. März 2021

Property Franchise Group und Alphabet

Beim englischen Immobilienmakler und -Betreuer Property Franchise Group ("PFG") halten wir mit EUR 6,4 Mio. (+80 %) 10 % der Geschäftsanteile. Der Gründer Richard Martin (30 % der Anteile) ist nur noch im Aufsichtsrat der Gesellschaft tätig. Der Franchisegeber PFG unterstützt die Franchisenehmer bei der Betreuung und Vermittlung von Miet- und Kaufobjekten. Sie haben die Wahl zwischen sechs verschiedenen Marken, die Gebühren von 10 % amortisieren sich allein durch die Discounts bei Onlineschaltungen. Die Gesellschaft steigerte den Gewinn pro Aktie in den letzten fünf Jahren um 9,5 % p.a. und die Dividendenrendite beträgt 2 %. Der Investor kann so mit über 11 % Rendite im Jahr rechnen. Die Gesellschaft wächst mit der steigenden Anzahl an Vermietungen im englischen Immobilienmarkt und mit der Übernahme unabhängiger Vermittler. Bei einem EBIT Multiplikator von 9 auf Basis des geplanten Ergebnis 2020 notiert das Unternehmen noch recht günstig.  

Weniger originell ist unser EUR 6 Mio. Investment in Alphabet (+93 %). Das KGV beträgt 35 und ist günstiger als der  S&P mit einem KGV von 41 für das abgelaufene Geschäftsjahr. Erstaunlicherweise sind in den letzten fünf Jahren weder Umsatz noch Nettoeinkommen bei den 500 S&P Unternehmen  gestiegen. Bei Alphabet stiegen Umsatz und Ergebnis 20 % im Jahr. Bereinigt man das Nettoergebnis um die Verluste aus dem Cloud-Bereich (EUR 4,7 Mrd.) und den sonstigen Wetten (EUR 3,8 Mrd.), dann reduziert sich das KGV von Alphabet auf 27. Zieht man die  Nettokasse von Alphabet (EUR 93 Mrd.) und die Durchschnittsschulden des S&P Unternehmens von 1x EBITDA (EUR 55 Mrd.) von der Marktkapitalisierung ab, dann reduziert sich das KGV auf 24! 

Leider gibt Alphabet viel für die Mitarbeitermotivation aus. Die Aktienrückkäufe der letzten 5 Jahre von EUR 56 Mrd. dienten zu 2/3 dazu, die Verwässerung durch die Aktienoptionen auszugleichen. Die Anzahl der Aktien reduzierte sich in den letzten fünf Jahren nur um 2 %, Dividenden wurden keine gezahlt.  Verringert man das Jahresergebnis um die ca. EUR 7 Mrd. jährliche Verwässerung durch das Mitarbeiterprogramm, beträgt das KGV 28. Immer noch deutlich günstiger als der S&P. Besonders, wenn man damit rechnet, dass Alphabet in den nächsten Jahren stärker wächst als der S&P. Ein Erfolg bei den anderen Wetten oder der Turnaround im Cloudgeschäft sind ein weiteres mögliches Upside. 

1 Kommentar:

  1. Alphabet hat den Buchwert pro Aktie von 175 in 2015 auf 329 USD in 2020 gesteigert. Dafür keine Dividenden bezahlt. Bei einem EPS von 80 USD pro Aktie fragt man sich aber, wo das ganze Geld geblieben ist. Google hat sicher eines der besten Geschäftsmodelle, aber für die Aktionäre bleibt nicht viel hängen. Die Erträge landen hauptsächlich woanders. Sind die Kurse so hoch weil die FAANGs Geld verdienen KÖNNTEN?

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