Maßstab ist die langfristige Steigerung des Buchwertes
je Aktie zuzüglich etwaiger gezahlter Dividenden. Wir unterstellen dabei, dass der Buchwert dem Nettowert der Vermögensanlagen entspricht. Wenn wir die historische Kursentwicklung von nominell ca. 7 %
(z.B. des DAX) der wichtigen Industrieländer zugrunde legen, haben wir den passenden Vergleich. Bei 7 % ist die Firma genau soviel wert, wie das investierte Kapital (Eigenkapital oder in der Börsensprache Buchwert). Liegt die Wertsteigerung darüber, läge der faire Wert proportional entsprechend darüber. Natürlich nur, sofern sich die Wertsteigerung auch in der Zukunft fortsetzen ließe!
Die folgende Übersicht stellt die Rendite einiger
Industrieholding`s dar, die wir in unserem Wertpapierdepot haben. Ein Vergleich
des tatsächlichen Verhältnisses von Preis zu Buchwert (P/B) mit dem sich aus der historischen Fortschreibung der Wertentwicklung ergebenen, deutet eine mögliche Über- oder Unterbewertung an:
So liegt der Preis von Berkshire (Marktkapitalisierung) beim 1,5-fachen des Buchwertes und liegt damit leicht über dem, sich aus dem Buchwertwachstum der letzten fünf Jahre ergebenen Wert. Unsere Einschätzung nach ist allerdings der Buchwert zu niedrig, da es bei Berkshire in den letzten Jahren keine wesentlichen Verkäufe von Beteiligungen gegeben hat und der Marktpreis der Beteiligungen heute sicherlich höher liegt als der Einkaufspreis, der dem Buchwert entspricht. Hinzuzurechnen sind auch die zukünftigen Beteiligungserträge aus der Anlage der Versicherungsprämien ("Float").
Deutlicher sind unseres Erachtens die Unterbewertungen bei Brederode, Wheelock oder IFA Hotel. Legt man hier die Buchwertsteigerung der letzten 5 Jahre zugrunde und berücksichtigt zusätzlich die gezahlte Dividende, sind diese Aktien alle deutlich unterbewertet. Bevor man sie jedoch blind links kauft, sollte man sich mit dem Geschäftsmodell auseinandersetzen und zumindest einen Geschäftsbericht lesen.
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