Montag, 17. Dezember 2018
Wetten das...?
Mittwoch, 12. Dezember 2018
Nimm keinen Gefallen von der Mafia an...
Dienstag, 13. November 2018
Zum Betrug gehören immer mindestens zwei...
Plötzlich hatte ich im Gespräch das Gefühl, dass hier grundsätzlich
irgendetwas nicht stimmte. Der Gewinn des letzten Jahres und die gute Vorschau passten einfach nicht zu dem zunehmenden Kapitalbedarf. Auch schien der
Finanzchef die Fragen nicht beantworten zu können. Wir entschlossen uns
zu einer Kaffeepause und danach hatte ich meine Vorahnung vergessen ... Bei der Swisstex verloren wir in der Folge gut 4 Mio. Euro. Der
Bilanzgewinn von EUR 3 Mio. (immerhin von PwC geprüft) verwandelte sich im
nächsten Jahr in einen Verlust von EUR 20 Mio. und die Firma war pleite. Wir
sind schon einige Male betrogen worden. Meistens waren eine Trägheit im
Denken, gepaart mit einer gewissen Verliebtheit in den sonnigen Ausblick der Grund. Immer kritisch zu bleiben, ist anstrengend. Auch stört das den glatten Ablauf der Dinge. Und die Beantwortung der Frage, was könnte gerade hier schieflaufen, ist mit einiger Arbeit verbunden.
So waren wir meistens selbst mit daran schuld, wenn wir betrogen worden
sind. Häufig gibt es auch Helfer, die in ihrer Beflissenheit zumindest
fahrlässig zum Erfolg des Betruges beitragen. Dazu gehörte zum Beispiel ein
Wirtschaftsprüfer (ein Anderer der Big 4), der die erforderliche Rückstellung für Qualitätsmängel
einfach in der nicht operativ tätigen Holding buchte und sich mit einem Side letter an die
Geschäftsleitung von der Verantwortung freistellte, wie es uns bei der Übernahme
von Paulmann Crone passierte. Wir verloren in der Folge gut EUR 10 Mio., weil
wir die Richtigkeit der Bilanz der Verkäuferin (als Käufer, das muss man erstmal
hinkriegen) garantierten...
Sehr schön lässt sich das in dem Buch "Bad Blood:
Secrets and Lies in Silicon Valley"von John Carreyrou nachverfolgen,
das sich in weiten Teilen wie ein Thriller liest. Jeder verlässt sich bei der
Prüfung auf den Anderen und viele ließen sich durch Testimonials (zum Beispiel honoriger, aber nicht sachkundiger Politiker) blenden. Geschickt wurde ein Netz
der Täuschung aufgebaut und Kritiker wurden mit Vertraulichkeitserklärungen und Klagedrohungen kalt gestellt. An den Erfolg wollten alle glauben. Wichtigste Helfer waren sicherlich die Gier und die
Angst, nichts vom Kuchen abzubekommen und andere reich werden zu sehen. Es
lohnt sich, das Erkennen von Lügen und Hochstaplern zu trainieren. "If it is too
good to be true, it usually isn't!" Sehr empfehlenswert dazu "Spy the Lie" von Philip Houston und Michael Floyd.
Montag, 29. Oktober 2018
Deine Fragen bestimmen Dein Leben...
Montag, 8. Oktober 2018
Droht die Wiederholung der großen Finanzkrise 2008?
Freitag, 14. September 2018
Jeden Tag etwas besser machen...
Das Ergebnis hat man nicht in der Hand,
wohl aber das eigene Tun. Also ist es das Beste, sich ständig über Prozesse und
mögliche Verbesserungen Gedanken zu machen. So frage ich mich zum Beispiel bei
jedem Deal, den wir verlieren: warum? Meistens dauert es ein paar Tage, bis mir
etwas einfällt. Der Prozess ist schmerzhaft; lieber würde ich die eigenen
Fehlschläge verdrängen. Aber nur so lernt man dazu. Dabei gehen einem
allerdings die Fehler nie aus. Stimmt der Kurs grundsätzlich, dann verträgt er
eine gewisse Fehlerrate. Muss alles richtig laufen, damit man zum Ziel kommt,
stimmt etwas nicht ...
So rief ich einen Tag vor der geplanten
Unterschrift zur Sicherheit noch einmal den Makler an, ob der Termin noch
steht. Die Antwort war prompt: Wir haben gestern Nacht an jemand anderen
verkauft! Was hatten wir falsch gemacht? Am letzten Tag der Verhandlung
hatten wir noch eine Million Kaufpreisnachlass extra gefordert. Kurz vorher
hatte ich das sehr empfehlenswerte Buch von Roger Dawson: "Power
Negotiations" gelesen und wollte nichts unversucht lassen. Der Verkäufer
stimmte zwar zu, wohl weil er zu dem Zeitpunkt keine Alternative zu haben
schien. Dabei fühlte ich mich allerdings nicht ganz wohl. Um unseren
Vorsprung in dem Deal aufzuholen, hatte er wohl eine Nacht mit einem anderen
Interessenten durch verhandelt - nur um nicht mit uns abschließen zu müssen! Wir
sind zu aggressiv aufgetreten und hatten das Zwischenmenschliche außer Acht
gelassen.
Auch unsere Firmen nehmen sich das
kontinuierliche Verbessern sehr zu Herzen. So senkte unser Automobilzulieferer
Tristone die Fehlerrate von 1500 (in einer Million produzierter Teile) auf 50
in wenigen Jahren. Das Management konzentrierte sich dabei auf die drei
wesentlichen Einflussfaktoren. Nach der Abstellung dieser Fehlerquellen wurden
dann die nächsten drei vorgenommen -. in vielen Iterationen und das
unermüdlich. Da der Kunde in der Regel 2 % Preisnachlass pro Jahr fordert,
bleibt den Automobilzulieferern auch gar nichts anderes übrig, als ständig nach
Prozessverbesserungen zu suchen.
Auch in privaten Dingen gilt für mich die Devise, jeden Tag etwas Neues zu lernen. Etwas für die Gesundheit zu tun und für den persönlichen Ausgleich zu sorgen. Der Körper verfällt, aber das eigene Wissen ist kumulativ und das gilt nicht nur für die Erfahrungen aus den eigenen Fehlern.
Jeden Tag stelle ich mir die Frage, was
könnte ich heute verbessern? Perfektion und Fehlerfreiheit sind dabei
unmöglich. Ohne das zu akzeptieren, startet man überhaupt nichts. So fragte ich
vor 20 Jahren meinen damaligen Chef bei der Articon AG, wie ich denn Firmen
kaufen sollte (dafür war ich eigentlich eingestellt worden). Er nahm einfach
den Telefonhörer in die Hand und verlangte nach dem Firmengründer. Er hatte
einfach die Telefonzentrale der IT-Firma angerufen. So macht man das ...
Donnerstag, 23. August 2018
Zu komplizierte Deals und warum man viele Frösche küssen sollte...
Mittwoch, 22. August 2018
Was waren unsere fünf größten Aktienpositionen zum Halbjahresende und wie haben sie sich entwickelt?
31.12.2017 | 30.06.2018 | ||
Inv. AG TGV | 11,2 | 12,7 | |
Berkshire Hathaway | 12,6 | 12,3 | |
Ryman Healthcare | 10,5 | 11,6 | |
Brederode | 9,9 | 11,2 | |
Summerset Group Holdings | 7,7 | 10,5 | |
51,9 | 58,3 |
Montag, 18. Juni 2018
Wie führen wir unsere Manager?
Donnerstag, 14. Juni 2018
Due Diligence - aber wie?
Noch wichtiger ist die Cash Flow Planung, die in der Regel überhaupt nicht gemacht wird. So erfährt man das meiste über die Firma: Wie saisonal ist das Geschäft, wie entwickelt sich das Netto Working Captal (Ford LuL, Vorräte abzgl. Verb LuL und ggf. erhaltene Anzahlungen) unterjährig? Wie regelmäßig werden Umsätze in Rechnung gestellt, wie ist das Zahlungsverhalten der Kunden? Welche Lieferanten fordern Vorkasse oder Bürgschaften, die die Liquidität belasten. Wie hoch sind die Kreditlinien bei den einzelnen Lieferanten? Haben die Kreditversicherer gar die Linien gekündigt? Gibt es Sonderzahlungen (z.B. Boni an Mitarbeiter oder Kunden) oder Sonderaufwendungen (Restrukturierungen, Altersteilzeit, CAPEX). Im Prinzip sollte man bei jeder Bilanzposition prüfen, ob diese zu Auszahlungen oder Einnahmen führt oder ob sie "cashneutral" und damit ein fortlaufender Posten ist. Sind demnächst Steuern zu zahlen? Gibt es zu viel Personal, wie viel ist in der Vergangenheit für Abfindungen oder Restrukturierungen gezahlt worden (und wurde möglicherweise aus der regulären GuV herausgehalten)?
Die Verschuldungssituation der Firma gilt es sorgfältig zu ermitteln, die Übernahme der Schulden ist ein Teil des gezahlten Kaufpreises ("Enterprise Value"). Verkaufte Forderungen, der Saldo aller Leasingverpflichtungen, unterlassener CAPEX, Pensionsverbindlichkeiten, denen keine Vermögensanlagen gegenüberstehen, zu viel Personal - all dies sind "Schulden". Ein Personalüberhang oder unterlassene Instandhaltungen lassen sich am besten nebenbei bei einer Betriebsbesichtigung erfragen. Werden Zahlen durchgesprochen, ist das Management meist reservierter. Auch kann es sein, dass die Manager durch Exit-Boni dazu motiviert sind, die Dinge schönfärberisch darzustellen (sonst würde das Management-Team wohl zu schnell auf die Seite des Käufers wechseln und gegen den Eigentümer argumentieren).
Ist die Firma allein überlebensfähig, hat sie einen eigenen Vertrieb und Auftragsmanagement? Welche Schlüsselpersonen gibt es in der Firma, wie motiviert sind diese, wie sieht deren Vertragssituation aus? Gibt es Boni beim Verkauf? Wechseln Einzelne zurück zum Verkäufer?
Falls es Kreditverträge gibt, sollten die Covenants, Sonderkündigungsrechte und Rückzahlungsmodalitäten sorgfältig geprüft werden. Gegebenenfalls auch durch einen Anwalt. Keineswegs übersehen werden sollte die Notwendigkeit eines ausreichenden Eigenkapitals, um die Linien bei den Banken und Kreditversicherern zu sichern; unterjährige Verluste und geplante Restrukturierungen gehen dabei zu Lasten des Eigenkapitals, sofern keine Drohverlust- oder Restrukturierungsrückstellungen gebildet worden sind. Ausreichende Avallinien für Anzahlungs-, Garantie-, oder Erfüllungsbürgschaften müssen vorhanden sein. Hat der Eigentümer Garantien gegenüber Dritten gewährt, wird er unter Umständen die Ablösung durch den Käufer fordern, was zum Dealbreaker werden kann. Dies sollte idealerweise vor dem Termin geprüft werden (sonst kann man gleich wieder nach Hause fahren).
Ziel der Due Diligence ist es, eine eigene GuV, Bilanz- und Cash Flow Planung zu erstellen. Dies sollte für die nächsten 12 Monate sehr genau und zumindest grob für die nächsten drei Jahre gemacht werden- als Basis für Kaufpreisverhandlungen und Finanzierungsgespräche.
Findet man Verbesserungspotentiale hilft das später, um Enttäuschungen nach dem Kauf auszugleichen. Oft gibt es doch einen Investitionsstau, z.B. in der IT oder Schlüsselkräfte kündigen nach dem Deal. Oder ein Teil der Auftragspipeline wurde vorzeitig ausgeführt. Eine Markt- und Wettbewerberanalyse ist dann besonders wichtig, wenn man viel für das Wachstumspotential der Gesellschaft bezahlen soll und auch möchte.
Montag, 16. April 2018
Was ist eine Aktie wert?
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